Gastbeitrag von Caroline Doka, die an unserem Educational teilgenommen hat. Danke, Caroline für den schönen Beitrag! Fotos von Moritz Ablinger, dem talentierten Jungfotografen aus Österreich. Danke Moritz für deinen super Einsatz! Ein grosses Dankeschön an Philipp Bauer von Gstaad Marketing für die perfekte Organisation und die Gastfreundschaft und an Claude Frautschi von der Bike School Gstaad für das perfekte Guiding!

Das Saanenland, ein Paradies für E-Biketouren

Zwischen Zweisimmen und Château d’Oex im Berner Oberland liegt ein wahres E-Bike Paradies: das Saanenland. Mitten in einer üppig grünen Hügellandschaft gelegen, strecken sich die lieblichen Täler vom Ferienort Gstaad aus nach allen Seiten aus. Am Horizont ringsherum ragen eindrückliche Berggipfel zum Himmel. Das markante Rüeblihorn etwa oder die mystischen Gastlosen. Über die ganze Region erstreckt sich ein bestens ausgebautes Wegenetz. Es eignet sich perfekt für Einsteiger und Geniesser, die Touren mit dicken Stollenpneus und Elektromotor auf Natursträsschen und einfach zu befahrenen Singletrails suchen. Das vielfältige Gelände bietet dabei grosse Abwechslung, die Gastronomie Genuss pur.

Die Region Gstaad mit ihren Tälern, die in alle Himmelsrichtungen zeigen, erinnert aus der Vogelperspektive an einen riesengrossen Handabdruck. Es sei der Abdruck der Hand des Schöpfers, erzählen die Einheimischen. Bei der Erschaffung der Welt müde geworden, habe sich der Herrgott zum Ausruhen just hier abgestützt und dabei das Saanenland geschaffen. Jeden Tag kann man sich für eine neue Himmelsrichtung entscheiden und stets eine ganz andere Tour mit anderem Panorama erleben. Dank dem E-Bike sind die Aufstiege je nach Akku-Unterstützung mit einem Lächeln oder leichtem Schnaufen zu fahren, jedoch nie so, dass man sich überanstrengen würde. Und auf fast jedem Hügel gibt es eine gemütliche Bergbeiz, wo man die Akkus aufladen kann – die körpereigenen genau so wie jene des E-Bikes.

Entlang dem Louibach zum Lauenensee

Eine wunderschöne Einsteigertour ist der Ausflug ins Louwenetal. Auf einfachen, breiten Wegen rollt es sich leicht und flowig am Louibach entlang durch lichten Wald zum idyllischen Lauenensee. Im stillen Natursee, der herrlich nach Moor duftet, darf man baden und kann sich bei einem Picknick oder in der gemütlichen Beiz eine Pause gönnen. Und zurück geht es entweder zuerst auf der Asphaltstrasse oder für geübtere Biker auf dem Singletrail entlang des Louibachs. Ab Lauenen folgen dann wieder alle dem Weg am Bach.

Panoramatrail mit Alpenblick auf der Tour zum Rellerligrat (Schweiz Mobil Bike 890)

An der Handwurzel von des Schöpfers Handabdruck, in Saanen also, startet die etwas anspruchsvollere E-Biketour aufs Rellerli im Grenzgebiet der Kantone Fribourg, Bern und Waadt. Die Strecke führt durch den schmucken Dorfkern von Saanen mit den prächtigen alten Holzhäusern, dann vorbei an der Mauritiuskirche mit ihrem sechseckigen Kirchturmdach und den freigelegten Wandmalereien. Auf einem kaum befahrenen Strässlein geht’s leicht steigend entlang dem munter murmelnden Girschbach durchs enge, im Sommer wunderbar kühle Grischbachtal zum Mittelberg- Pass hinauf. Zwischendurch zeigen sich die steilen Kalkgipfel der imposanten Bergkette Gastlosen. Wie gigantische Zähne ragen die bei Kletterern beliebten Saanenländer Dolomiten zum Himmel. Auf den Alpwiesen weiden Kühe, in einer Alphütte ist der Senn am Käsen.

Vom Mittelberg-Pass zieht sich die Strecke noch ein kurzes Stück berghoch bis zur Alp Hinderi Schneit, wo das Trail-Vergnügen beginnt. Ein über drei Kilometer langer Panoramatrail führt in leichtem Auf und Ab, das dank der E-Unterstützung kaum ins Gewicht fällt, Richtung Rellerligrat. Den schönsten Abschnitt hat der Herrgott entlang dem Hugeligrat gelegt. Wer hier den Blick vom Trail löst, geniesst einen traumhaften Blick auf Gummfluh, Rüeblihorn und das weit unten im Tal liegende Gstaad.

Apropos Rüebli: Hunger? Dann kommt ein frischer Salat mit knusprigem Brot auf der Terrasse des Berghaus Rellerli genau richtig, denn inzwischen ist der höchste Punkt der Tour erreicht. Oder man zieht Caquelon und Käsemischung aus dem Rucksack und zaubert im Handumdrehen unter freiem Himmel sein ganz persönliches Fondue. Zusammen mit der Aussicht aufs Saanenland und Gstaad, auf die Berner, Waadtländer und Fribourger Alpen einfach göttlich.

Ähnliche Attribute verdient auch die folgende Abfahrt. Man kann’s hier durchaus einfach haben und auf dem Forstweg gen Tal rauschen. Trailfans wählen stattdessen den Singeltrail, der entlang der Rodelbahn und dann durch Wiesen und Wälder talwärts führt. Der aussichtsreiche Trail ist teilweise stotzig und mit der einen oder anderen Stufe versehen. Wer vom Trailsurfen noch nicht genug hat, ignoriert ab Gspan den signalisierten Schotterweg und fährt den Wanderweg via Grüebli Richtung Schönried und Schwabenried nach Saanen zurück. Zurück im Dorf stösst man mit einem Saane-Gutsch aus der lokalen Bierbrauerei auf die tolle Tour an.